7 gute Nachrichten: Was feministische Solidarität bewirkt
![Unsere Partnerorganisationen unterstützen gewaltbetroffene Frauen und Mädchen. Fünf Mitglieder einer von Partnerorganisationen im Ostkongo unterstützten Frauengruppe.](/fileadmin/_processed_/2/5/csm_DR-Kongo_PAIF_Kalehe-Katana_CR_Nyokabi-Kahura-Malteser-International_f2a410c91b.jpg)
Das Jahr 2022 war voller Ereignisse, die unsere Arbeit geprägt haben. Inmitten vieler bedrückender Nachrichten, gab es immer wieder hoffnungsvolle Momente, die uns froh stimmten – und zeigen, dass unsere Arbeit wirkt. Den ganzen Jahresbericht finden Sie unter diesem Link – und hier kommen die 7 guten Nachrichten aus dem Jahr 2022:
1. Ukraine – Schnelle Unterstützung für Aktivist:innen
![Unterstützung für Frauen Zwei Frauen sitzen und halten sich an den Händen](/fileadmin/_processed_/c/2/csm_Symbolbild_Hilfe_CR_TZIDO_SUN_shutterstock_5741127adc.jpg)
Wenige Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine entwickeln medica mondiale und das europäische Frauennetzwerk WAVE (Women Against Violence Europe) ein neues Projekt für Frauenrechtsorganisationen in der Ukraine und Nachbarländern. Das Ziel: schnelle und traumasensible Angebote für Frauen und Mädchen bei gleichzeitiger Stärkung der Unterstützenden.
2. Bosnien und Herzegowina – „Kinder des Krieges“ werden gesetzlich anerkannt:
![Ajna Jusic im Gespräch mit Alen Muhic Ein Mann und eine Frau sitzen und sprechen miteinander](/fileadmin/_processed_/2/c/csm_Bosnien_Alen_Muhic_Ajna_Jusic_CR_Christine_Vallbracht_af0ea783ce.jpg)
Ein großer Schritt: Das Parlament der Föderation von Bosnien und Herzegowina verabschiedet im Juli 2022 einstimmig einen Gesetzesentwurf. Kinder, die aus Kriegsvergewaltigungen geboren sind, werden damit erstmalig gesetzlich anerkannt. Unsere Partnerorganisationen waren an der Ausarbeitung des Gesetzes beteiligt.
3. Afghanistan – Weiter an der Seite von Aktivist:innen und gewaltbetroffenen Frauen:
![Beratung für afghanische Frauen gibt Hoffnung Zwei Frauen mit Hijab sprechen miteinander](/fileadmin/_processed_/e/c/csm_Afghanistan_Beratung_CR_Fatimah_Hossaini_medica_mondiale_43b5672ab6.jpg)
Trotz vieler Einschränkungen nehmen wir unsere Projektarbeit in Afghanistan wieder auf – dank des Mutes und der Kreativität unserer Partner:innen. Zudem gelingt es uns, bis zum Sommer 2022 den Großteil unserer bedrohten Kolleg:innen bei ihrer Evakuierung aus Afghanistan zu unterstützen. Seit ihrer Ankunft in Deutschland begleiten wir unsere Kolleg:innen. Einige von ihnen, die als rechtliche und psychosoziale Berater:innen gearbeitet hatten, absolvieren an der Frankfurt University of Applied Sciences eine Nachqualifizierung im Bereich Soziale Arbeit und Gesundheit.
4. Irak – Damit Aktivist:innen stark bleiben:
Erfolgreicher Abschluss eines Pionier:innen-Projekts: Die kurdische Frauenrechtsorganisation EMMA entwickelt in enger Zusammenarbeit mit medica mondiale ein Empfehlungspapier zur Selbst- und Mitarbeiter:innen-Fürsorge in Kriegs- und Krisengebieten. Das „Staff Care Concept“ soll auch anderen Teams und Organisationen dabei helfen, langfristig konstruktiv zusammenzuarbeiten und ihre Arbeit mit gleichbleibender Kraft ausüben zu können.
5. DR Kongo – Internationaler Kongress zur Wiedergutmachung für Überlebende:
„Wiedergutmachung für Überlebende sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt“: Mit diesem Thema beschäftigt sich eine Konferenz des Gynäkologen und Friedensnobelpreisträgers Denis Mukwege in Bukavu (DR Kongo) im November 2022. medica mondiale nimmt mit rund 20 Partner:innen teil. Gemeinsam stellen wir unsere erfolgreiche Arbeit zu Entschädigungsrenten im Kosovo, Kroatien sowie Bosnien und Herzegowina vor.
6. Sierra Leone – Neues Gesetz legt Frauenquote in Politik und Verwaltung fest:
![Mary Stevens ist die Direktorin von Girl2Girl. Sie will nicht aufhören, für die Rechte der Frauen in Freetown und ganz Sierra Leone zu kämpfen. Mary Stevens blickt mit erhobener Faust lächelnd in die Kamera.](/fileadmin/_processed_/f/6/csm_Sierra-Leone_Mary-Stevens-Direktorin-Girl2Girl_CR_Lucia-Speh_medica-mondiale_dea9eea059.jpg)
Im November 2022 verabschiedet das Parlament in Sierra Leones Hauptstadt Freetown die „Gender Equality and Women’s Empowerment Bill“. Sie schreibt u. a. eine Frauenquote von 30 Prozent in Politik und Verwaltung vor. Das Gesetz ist dem unermüdlichen Einsatz der sierra-leonischen Frauenrechtsbewegung zu verdanken. Auch Partnerorganisationen von medica mondiale hatten sich für das Gesetz starkgemacht.
7. Deutschland – Feministische Ausrichtung von Außenpolitik:
![Ministerin Annalena Baerbock in Berlin Eine Frau mit schwarzen Haaren spricht und gestikuliert](/fileadmin/_processed_/2/6/csm_Jeannette_trifft_Baerbock_und_Faeser_Berlin_CR_Janine_Schmitz_7b756532f6.jpg)
Das Auswärtige Amt unter Ministerin Annalena Baerbock verkündet die Umsetzung einer feministischen Außenpolitik. Für uns eine gute Nachricht! medica mondiale fordert seit Langem eine feministische deutsche Außenpolitik, die – konsequent umgesetzt – einen wichtigen Beitrag dazu leisten kann, sexualisierte Kriegsgewalt zu verhindern.