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Weltfrauentag: Deshalb streiken Feminist:innen weltweit am 8. März

Am 8. März ist Weltfrauentag. Erfahren Sie hier alles über die Hintergründe des feministischen Kampftages – von der Entstehung des internationalen Frauentags bis hin zu aktuellen Aktionen und den Auswirkungen patriarchaler Strukturen auf sexualisierte Gewalt in bewaffneten Konflikten.

Eine Frau demonstriert in einer großen Gruppe, sie trägt ein “Weiblich”-Zeichen auf der Wange.
Frauen demonstrieren am 8. März anlässlich des Weltfrauentags.

Weltfrauentag: Geschichte, Fakten und wichtige Begriffe

Was ist der Weltfrauentag?

Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, gehen Feminist:innen weltweit für Frauenrechte auf die Straße. Sie protestieren gegen die bestehenden Machtungleichheiten und diskriminierende patriarchale Strukturen und solidarisieren sich als internationale feministische Bewegung. Damit ist der 8. März ein wichtiges Datum, um die Errungenschaften für Frauenrechte zu feiern, die Gleichstellung der Geschlechter zu fordern und gegen frauenfeindliche Machtstrukturen zu demonstrieren. Und das hat eine lange Tradition.

Wie ist der Weltfrauentag entstanden?

Seinen Ursprung hat der Weltfrauentag 1908, auf einer Demonstration von Textilarbeiter:innen in den USA, die sich für das Frauenwahlrecht einsetzten. In Europa geht der Begriff „Internationaler Frauentag“ auf die Sozialistin Clara Zetkin zurück, die 1910 erstmals die Einführung eines Frauentags vorschlug.

Warum ist der 8. März Frauentag?

Gut ein Jahr nach ihrem ersten Vorschlag für die Einführung eines internationalen Frauentags rief Clara Zetkins am 8. März 1911 offiziell zu einer Frauendemonstration auf und beschrieb sie als wichtigste Kundgebung für Frauenrechte. Auf ihre Initiative fand schließlich der erste Internationale Frauentag am 19. März 1911 statt. Seit 1921 findet der Weltfrauentag am 8. März statt.

Weltfrauentag, Internationaler Frauentag oder feministischer Kampftag?

1977 erklärten auch die Vereinten Nationen (UN) den 8. März zum Internationalen Frauentag. Der „Weltfrauentag“ wird synonym verwendet und hat sich vor allem in den Medien als geläufig verbreitet. Viele Aktivist:innen und feministische Organisationen – so auch medica mondiale – sprechen auch vom „Feministischen Kampftag“. Dieser Begriff drückt eine intersektionale Perspektive aus: „Feministischer Kampftag“ schließt sowohl Mehrfachdiskriminierungen als auch zusätzliche Personengruppen ein, die Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt sind, aufgrund des Geschlechts – aber auch aufgrund von Herkunft, Rassifizierung, sexueller Orientierung oder Behinderung. Der Begriff macht deutlich, dass es um die Bekämpfung eines Systems geht, nicht ausschließlich um die Rechte einer bestimmten marginalisierten Gruppe. 

Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt

Sexualisierte Gewalt ist ein Ausdruck patriarchal geprägter gesellschaftlicher Strukturen und misogyner Wertvorstellungen, die – zum Teil latent, zum Teil ganz offensichtlich – in allen Gesellschaften weltweit in unterschiedlichem Ausmaß bestehen. Nur wenn frauenfeindliche Strukturen aufgelöst werden, kann es Geschlechtergerechtigkeit geben. Nur dann können Frauen und Mädchen gewaltfrei leben. Das ist einer der Gründe, wieso auch wir in diesem Jahr wieder am 8. März zum Frauentag auf die Straße gehen und demonstrieren.

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Ursachen und Folgen sexualisierter Kriegsgewalt

Bei medica mondiale setzen wir uns für das Ende sexualisierter Kriegsgewalt ein. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen stärken wir Frauen und Mädchen in Konfliktgebieten und unterstützen sie dabei, Gewalt und Trauma zu verarbeiten. Sexualisierte Gewalt ist auch abseits von Kriegen und Konflikten für viele Frauen und Mädchen eine Alltagserfahrung. Hinzu kommen sexistische und misogyne Einstellungen, die fest verankert in einer patriarchal geprägten Gesellschaft sind und oftmals ein Unrechtsbewusstsein gar nicht erst aufkommen lassen.

So gehören unterschiedliche Formen geschlechtsspezifischer Gewalt für viele Frauen zum Alltag, oftmals im Zusammenspiel mit weiteren Diskriminierungsformen wie beispielsweise Rassismus oder Homophobie. Als Teil einer vielfältigen feministischen Bewegung treten wir für Frauenrechte ein und wirken auf gesellschaftliche Veränderungen hin. Dafür machen wir uns mit unseren Partnerorganisationen am 8. März und an jedem anderen Tag im Jahr stark. Denn wir sind überzeugt: Wenn wir unsere Kräfte vereinen, bringen wir frauenfeindliche Strukturen zum Einstürzen und können sexualisierte Gewalt beenden.

Postkarten von medica mondiale
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Unsere politischen Forderungen

Am Weltfrauentag legt medica mondiale den Fokus auf den Mut und die Kraft von Überlebenden und Aktivist:innen weltweit und fordert von Politik und Gesellschaft, sie zu unterstützen. Dabei ist wichtig, die strukturellen Ursachen für sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt zu sehen: die bestehenden Machtungleichheiten zwischen den Geschlechtern, die diskriminierenden Macht- und Herrschaftsverhältnisse in patriarchalen Gesellschaften – in Kriegs- und in Friedenszeiten.

Nur wenn diese frauenfeindlichen Strukturen als Ursachen der Gewalt erkannt werden, können wirksame Gegenmaßnahmen entwickelt werden, die den Bedarfen der Überlebenden entsprechen und weitere Gewalt verhindern. Zum Internationalen Frauentag am 8. März 2024 fordert medica mondiale deshalb:

  1. Überlebende unterstützen: Überlebende brauchen Sicherheit und Schutz. Sie brauchen ganzheitliche Unterstützung in Form von psychosozialer und medizinischer Versorgung, rechtlicher Beratung und Einkommen schaffender Maßnahmen sowie der politischen und gesellschaftlichen Anerkennung des erlebten Unrechts. Wichtig ist dabei stets ein stress- und traumasensibler Umgang mit den Betroffenen. 
  2. Frauenrechtsorganisationen und Aktivist:innen unterstützen: In der Regel sind es meist Frauenrechtsorganisationen und Aktivist:innen, die in den betroffenen Regionen konkrete Maßnahmen für Gewaltbetroffene anbieten und sich für Frauenrechte einsetzen. Oft werden sie für ihr wichtiges Engagement behindert, bedroht und verfolgt. Sie und ihre Arbeit müssen finanziell, politisch und diplomatisch unterstützt werden – langfristig und unbürokratisch.  
  3. Ursachen bekämpfen - Gewalt verhindern: Um Gewalt gegen Frauen zu verhindern, müssen politische Maßnahmen die frauenfeindlichen und diskriminierenden patriarchalen Gesellschaftsstrukturen in den Blick nehmen. Das heißt zum Beispiel, dass Überlebende und die sie unterstützenden Aktivist:innen mit ihren Expertisen und Erfahrungen einbezogen werden, wenn es um Friedensverhandlungen oder den gesellschaftlichen und institutionellen Wiederaufbau nach dem Krieg geht.