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Intersektionalität, Mehrfachdiskriminierung

Das Auftreten, Zusammenwirken und sich gegenseitige Verstärken unterschiedlicher Diskriminierungsformen

Von intersektionaler oder Mehrfachdiskriminierung wird gesprochen, wenn Personen von unterschiedlichen Diskriminierungsformen gleichzeitig betroffen sind, die sich überdies gegenseitig beeinflussen oder sogar verstärken können.

Mehrfachdiskriminierung

Liegt eine Mehrfachdiskriminierung vor, können Formen von Diskriminierung – wie Sexismus, Rassismus, Ableismus, Klassismus oder Homophobie – meist einzeln benannt und analysiert werden und beeinflussen sich nicht unbedingt gegenseitig. So sind beispielsweise häufig Frauen mit Flucht- oder Migrationshintergrund einerseits aufgrund ihres Geschlechts von Sexismus und andererseits aufgrund ihrer Herkunft von Rassismus betroffen.

Intersektionale Diskriminierung

Intersektionale Diskriminierung hingegen ist eine besondere Form von Mehrfachdiskriminierung. Hier überschneiden und verstärken sich verschiedene Diskriminierungsmerkmale, die häufig nicht mehr getrennt voneinander zu benennen sind. Eine muslimische Frau, die ein Kopftuch trägt, wird möglicherweise von anderen als unmündig betrachtet und entsprechend behandelt. Das Zusammenwirken der Merkmale Geschlecht und Religion kann so zu einer eigenständigen Diskriminierungserfahrung führen.

Intersektionalität und Feminismus

Grundlegend für das feministische Selbstverständnis von medica mondiale ist ein intersektionaler Feminismus. Denn nicht alle Frauen sind in gleichem Maße von Diskriminierung betroffen. Die Überwindung von sexistischer Benachteiligung alleine wird nicht dazu führen, dass alle Frauen Gerechtigkeit erfahren. Nur ein Feminismus, der intersektional ist, erkennt verschiedenste Formen von Diskriminierung und ihr Zusammenwirken und kann umfassende und angemessene Lösungen anbieten.