The future is female - Mädchen in Liberia stärken
Medica mondiale unterstützt weltweit Hilfsprojekte, die von lokalen Frauenorganisationen ins Leben gerufen wurden. 2019 hat medica mondiale zum ersten Mal das Projekt Rising Youth Mentorship Initiative (RYMI) aus Monrovia in Liberia gefördert. Die Organisation RYMI wurde 2013 von zwei jungen liberianischen Frauen gegründet, Yah Parwon und Raisa Mathies, um jungen Mädchen die Möglichkeit zu geben, ein gesundes und selbstbestimmtes Leben zu führen.
Mädchen in Liberia sind besonders von Armut betroffen
Liberia ist heute noch immer stark von den verheerenden Auswirkungen des Bürgerkrieges geprägt. Auf dem Index der menschlichen Entwicklung liegt Liberia auf Platz 176 von insgesamt 187 Ländern, wobei die Mehrheit der Bevölkerung in Armut und – mehr als ein Viertel – in extremer Armut lebt. Zum Vergleich: Deutschland liegt auf Platz 4 des Indexes für Wohlstand und menschliche Entwicklung.
Insbesondere Mädchen und Frauen leiden in einer männlich dominierten Gesellschaft an den Folgen von Armut, wie fehlendem Zugang zur Bildung und Arbeitslosigkeit. Die Armut in Verbindung mit traditionellen und kulturellen Praktiken, stellt für Mädchen in Liberia eine große Gefahr für ihre Gesundheit dar. So hat Liberia die dritthöchste Rate an Teenager-Schwangerschaften weltweit. Gleichzeitig stirbt eines von sieben Babys im ersten Lebensjahr und Komplikationen bei der Entbindung von Teenager-Schwangerschaften, tragen zur hohen Müttersterblichkeit in Liberia bei.
Wir glauben an die Stärke der Jugend
Die Gründerinnen von RYMI wollten nicht weiterhin untätig sein und sahen eine Notwendigkeit darin, Mädchen aufzuklären, ihr Selbstbewusstsein und ihre Kompetenzen zu stärken, damit sie sich selbst eine bessere Zukunft aufbauen können. Der Ursprung von RYMI lag zunächst thematisch bei der gesundheitlichen Aufklärung von Mädchen, um Teenager-Schwangerschaften und sexualisierten Missbrauch zu vermeiden. In Gesprächsrunden diskutieren die Mädchen regelmäßig mit Expertinnen über Menstruation, Drogenmissbrauch, AIDS und sexualisierte Gewalt. „Ich kann hier über alles reden, ohne ausgelacht zu werden.“, sagt eine Teilnehmerin des RYMI-Projekts.
The future is female
Mittlerweile verfolgt die Organisation RYMI, über das Thema Gesundheitsversorgung hinaus, ein ganzheitliches Programm. Nach der Schule gibt es Nachhilfe in Mathematik und Englisch.
Während der Ferien haben die Mitglieder die Möglichkeit ein Freizeit-Programm zu besuchen. Regelmäßig werden die Mädchen über ihre Rechte aufgeklärt und haben Raum zu überlegen, welche Werte für sie wichtig sind und wie sie ihre eigene Zukunft gestalten wollen. Sie werden in Kunst, Handwerk und Malerei unterrichtet und lernen Seifen, Rahmen und Handtaschen selbst herzustellen.
Ein sicherer Ort zum Lernen und Spaß haben
Bei der vielen Paukerei dürfen Freizeitaktivitäten natürlich nicht fehlen. Immer wieder organisiert RYMI sportliche Aktivitäten, wie ein Fußballspiel, den Besuch eines Schwimmbads oder auch ein Kino-Nachmittag. Die Eltern der Mädchen sind dankbar, dass ihre Töchter diese Chance erhalten und vor allem auch in einem geschützten Raum lernen und sich entfalten können. Für einige Mädchen, die aus besonders fragilen Verhältnissen kommen, übernimmt RYMI auch die notwendigen Schulgebühren. RYMI ermöglicht den Mädchen einen sicheren Ort zum Lernen und Spaß haben. Damit schließen die Aktivistinnen von RYMI eine wichtige Versorgungslücke und bieten der weiblichen Generation, eine Chance für eine bessere Zukunft.
Autorin: Karolina Plewniak, Online-Referentin bei medica mondiale
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