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21. August 2019 - Meldung

Evaluation DR Kongo: Partnerorganisation PAIF soll Frauen verstärkt unterstützen

Mit engagiertem Einsatz für ganzheitliche Unterstützung hat die kongolesische Frauenrechtsorganisation PAIF zu mehr Wohlbefinden gewaltüberlebender Frauen und Mädchen im Ostkongo beigetragen. Um langfristige Wirkungen zu erzielen, empfiehlt die Schlussevaluierung des Kooperationsprojekts mit medica mondiale, bereits erzielte Veränderungen umfassend auszubauen.

Stigmatisierung vorbeugen, Beratung ermöglichen, berufliche Bildung fördern – PAIFs Unterstützungsangebote schaffen gerade für viele junge Frauen und Mädchen in den konfliktgeprägten Kivu-Provinzen Halt und eine wichtige Perspektive. Damit diese nachhaltig sind, muss PAIF jedoch einige Herausforderungen angehen.

Frauen in DR Kongo: Selbsthilfefähigkeit stärken und Gewalt vorbeugen

Ziel des jüngst abgeschlossenen Projekts war es, Überlebende durch ganzheitliche Beratung sowie Ausbildungs- und Erwerbsmöglichkeiten in ihrer Selbsthilfefähigkeit zu stärken und ihre soziale Integration und Teilhabe zu fördern. Gleichzeitig sollten Behörden und Gemeinden in Nord- und Süd-Kivu durch Aufklärung und Kooperationen dazu bewegt werden, sich effektiver für Gewaltprävention und verbesserten Gewaltschutz einzusetzen.

Sexualisierter Gewalt  entgegenwirken und Stigmatisierung vorbeugen

Die meisten Aktivitäten bewerteten die Evaluatorinnen zufriedenstellend, jedoch blieben einige der erhofften Wirkungen noch hinter den Erwartungen zurück. So brachte PAIF im Advocacy-Bereich beispielsweise einen Verhaltenskodex zur Bekämpfung sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt (SGBV) an Schulen zur Anwendung, konnte diesen aber noch nicht flächendeckend etablieren. Durch Sensibilisierungsmaßnahmen in den Gemeinden stieg das Problembewusstsein für SGBV, Aktivitäten etwa zur Vermeidung von Stigmatisierung oder zur Unterstützung der Jugendclubs müssen aber noch verstärkt werden. Fachliche Trainings erhöhten das Wissen der psychosozialen Beraterinnen. Jedoch beeinträchtigten ungeeignete Arbeitsbedingungen und eine hohe Arbeitsbelastung weiterhin ihren Einsatz.

Evaluation: kontinuierliche Projektbegleitung von PAIF für nachhaltige Unterstützung

Um dies in Zukunft zu verbessern, empfehlen die Evaluatorinnen PAIF, klare Strategien zu entwickeln (z.B. für Advocacy, Kommunikation, Finanzen), in deren Rahmen sie ihre Aktivitäten noch gezielter und orientiert an neuesten Erkenntnissen durchführen können. Alle Interventionsbereiche müssen wirkungsorientierter geplant und mit Hilfe funktionierender Instrumente und Dokumentationsprozesse begleitet und bewertet werden. Dazu kann PAIF durchaus mehr Anleitung von ExpertInnen in Anspruch nehmen und den Austausch mit PartnerInnen und relevanten AkteurInnen verstärken. medica mondiale muss für Kontinuität in der Projektbegleitung sorgen, damit PAIFs Einsatz erfolgreich und nachhaltig unterstützt werden kann.

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