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Stigma

Negative Kennzeichnung von Personen; Stigmatisierung stärkt patriarchale Strukturen

Ein Stigma ist ein Kennzeichen, das dazu führt, dass eine Person sich von anderen unterscheidet bzw. als anders wahrgenommen wird. Diese Kennzeichnung kann sichtbar oder unsichtbar sein, aber sie ist immer negativ.  

Frauen, die über das Erlebte sprechen, werden von der Gesellschaft durch Stigmatisierung und die damit einhergehende Ausgrenzung bestraft – während viele Täter:innen straffrei bleiben. So erhält die Stigmatisierung der Überlebenden sexualisierter Gewalt patriarchale Strukturen aufrecht. 

Vergewaltigung: Die Schuld wird der Frau zugeschrieben 

Wie bei kaum einem anderen Verbrechen wird nach einer Vergewaltigung die Schuld eines männlichen Täters für sein Verbrechen dem Opfer zugeschrieben (auf Englisch: victim blaming). Diese Schuldzuweisungen finden direkt oder indirekt statt: 

  • Durch Mythen, bspw. dass gewisse Kleidung eine Vergewaltigung provozieren.
  • Durch gesetzliche Regelungen: In rund 20 Ländern bleiben männliche Vergewaltiger straffrei, wenn sie die Frau heiraten, der sie sexualisierte Gewalt angetan haben. In Afghanistan werden Frauen nach einer Vergewaltigung inhaftiert. 

Mythen und Gesetze dienen dazu, Gewalt von Männern gegen Frauen und Personen, die in ihrer Geschlechtsidentität und/oder sexuellen Orientierung von der heterosexuellen Norm abweichen, zu verharmlosen.  

Stand: 01/2024 

Ein Plakat, das von Frauen gehalten wird mit der Aufschrift "Stop Violence"
Ein Plakat, das von Frauen gehalten wird mit der Aufschrift "Stop Violence"
Vergewaltigungsmythen
Welche Funktion und Wirkung haben sie?