Suche

Stress- und Traumasensibilität (Grundprinzipien)

Sicherheit, Stärkung, Solidarität und Verbindung, Selbstfürsorge und Mitarbeitendenfürsorge

Von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen erleben häufig Gefühle der Ohnmacht und Isolation. Um sie wirksam zu stärken und vor einer Retraumatisierung zu schützen, setzt medica mondiale auf eine stress- und traumasensible Haltung – im direkten Kontakt mit Überlebenden, aber auch in der Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen und Kolleg:innen. 

Diese Haltung beruht auf folgenden Prinzipien, die eine handlungsleitende Orientierung geben. Sie wirken den psychischen und sozialen Dynamiken entgegen, die durch traumatische Gewalterfahrungen ausgelöst werden und tragen so zur Stabilisierung bei.  

1. Sicherheit 

  • Reduzieren von Angst und Stress 
  • Fördern von äußerer und innerer Sicherheit 
  • Herstellen von Vertrauen in sich selbst und in andere 

2. Stärkung (Empowerment) 

3. Solidarität und Verbindung 

  • Anerkennen des Leids angesichts von Scham und Schuldgefühlen 
  • Erfahrung von Solidarität, Verbundenheit und sozialer Wieder-Teilhabe 
  • Ganzheitliche Sichtweise auf die Betroffenen in ihrem Lebensumfeld 

4. Selbstfürsorge und Mitarbeitendenfürsorge 

  • Fördern der Kompetenzen im Umgang mit Stress  
  • Aufmerksamkeit gegenüber Spaltungsdynamiken  
  • Vorbeugung von indirekter Traumatisierung und Burnout 
  • Resilienzförderung angesichts des Umgangs mit existenziellen Krisen 
Illustration mehrerer Menschen, die Frau im Zentrum hat die Augen geschlossen, auf ihrem Oberteil ist eine Spirale aufgedruckt.
Was ist der stress- und traumasensible Ansatz® (STA)?
Seit 1993 unterstützt medica mondiale Frauen und Mädchen, die in Kriegs- und Konfliktgebieten von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Um sie kompetent und traumasensibel begleiten zu können, wurde der STA – stress- und traumasensibler Ansatz® – entwickelt.

Zum Weiterlesen: 

Stand: 01/2024