Sensibilisierung
medica mondiale betreibt auf verschiedenen Ebenen Sensibilisierungsarbeit zu sexualisierter Kriegsgewalt, so beispielsweise auf juristischer Ebene. Gegen Frauen verübte Gewalt zieht in vielen Gesellschaften keine juristischen Konsequenzen nach sich: Diese Taten werden polizeilich oder strafrechtlich nicht verfolgt – Polizist:innen wissen oft gar nicht, dass Vergewaltigungen oder Zwangsehen mit Minderjährigen strafbar sind. Die Rechtsvorstellungen gehen sogar so weit, dass zum Beispiel in Afghanistan nicht der Täter, der eine Frau vergewaltigt, für schuldig gehalten wird, sondern die Frau ins Gefängnis kommt.
Viele Frauen erstatten keine Anzeige, weil sie befürchten müssen, bei Polizeiverhören und vor Gericht erneut gedemütigt zu werden. Um das zu ändern, führt medica mondiale Schulungen mit Polizist:innen, Richter:innen und Staatsanwält:innen zum Thema Gewalt gegen Frauen und Menschenrechte durch und vermittelt ihnen das Wissen über die verheerenden Folgen von Traumatisierung und geschlechtsspezifischer Gewalt.
Sensibilisierung und Fortbildungen für Fachkräfte
Neben den Sensibilisierungs- und Aufklärungstrainings für Justiz- und Polizeibehörden bieten ausgebildete Trainer:innen unserer Partnerorganisationen – teilweise mehrjährige – Fortbildungsprogramme und Trainings für medizinische, psychosoziale und andere Fachkräfte in Gesundheitseinrichtungen in Konflikt- und Nachkriegsregionen an.
Um diese Fortbildungen auch längerfristig vor Ort anbieten zu können, werden lokale Mitarbeiter:innen der Partnerorganisationen von medica mondiale selbst zu Trainer:innen ausgebildet. Anschließend werden sie durch Coachings sowie regelmäßigen fachlichen Austausch begleitet. Zunehmend steigt die Nachfrage nach Trainingsangeboten auch seitens internationaler humanitärer Hilfs- und Nicht-Regierungsorganisationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie von Friedenskräften und der Fachöffentlichkeit.
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