Psychosoziale Arbeit, traumasensibel
Gemeinsam mit Partnerorganisationen hat medica mondiale Ansätze zur psychosozialen Begleitung Überlebender entwickelt, die an die jeweiligen Kontexte angepasst sind und auf einer stress- und traumasensiblen Haltung beruhen.
Psychosoziale Berater:innen begleiten die Betroffenen bei der Bewältigung der traumatischen Erfahrungen. Sie kennen die Sorgen und Nöte der Frauen, verstehen die Tabus der Gesellschaft und können sie deshalb traumasensibel unterstützen, ihr Selbstwertgefühl wiederzuerlangen und Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Oft beziehen die Berater:innen auch das soziale Umfeld, wie beispielsweise Partner:innen oder andere Familienangehörige mit in die psychosoziale Beratungsarbeit ein.
Im Verständnis von medica mondiale stehen nicht nur das Leid bzw. das Leiden im Mittelpunkt, sondern vor allem die Stärken und Ressourcen der gewaltbetroffenen Frauen und Mädchen.
Ressourcenorientierung
Berater:innen unterstützen die Überlebenden dabei, an individuelle, kulturelle und kollektive Ressourcen anzuknüpfen und verschüttete Stärken freizulegen. Sie lernen, Selbstverantwortung im Heilungsprozess zu übernehmen, um möglichst unabhängig von Unterstützungsangeboten zu werden. In Frauengruppen stärken sich die Klient:innen gegenseitig.
Die Umsetzung der traumasensiblen Beratungen unterscheidet sich von Gemeinschaft zu Gemeinschaft, doch das Ziel ist das gleiche: Überlebende sexualisierter Gewalt lernen, trotz Gewalterfahrung eigenständig und sicher zu leben. Und das in einem sozialen Umfeld, das ihre Leiden, aber auch ihre Stärke, anerkennt.
Stand: 01/2024