STA – stress- und traumasensibler Ansatz®
STA – stress- und traumasensibler Ansatz® zur Resilienzförderung
Der STA – stress- und traumasensibler Ansatz® – ist ein niedrigschwelliger Ansatz, der von Gewalt und Trauma Betroffenen auch in einem Umfeld mit sehr begrenzten Ressourcen Zugang zu Unterstützung bietet. Er berücksichtigt bestimmte Grundprinzipien im Umgang mit Menschen, die Gewalt erfahren haben. Es geht dabei darum, zusätzlichen Stress für die Betroffenen zu vermeiden, einer Reaktivierung von Trauma-Symptomen vorzubeugen und letztlich gewaltbetroffene Frauen und Mädchen zu stärken und zu stabilisieren. Die Menschen, die Betroffene unterstützen, sollen zudem selbst dabei gesund bleiben.
In der Praxis: Sicherheit, Stabilisierung, Selbstbestimmung
Der stress- und traumasensible Ansatz zieht sich durch alle Arbeitsfelder und Unterstützungsangebote von medica mondiale. Dabei ist es nicht nur in der direkten psychosozialen Arbeit mit den Klient:innen wichtig, ein Gefühl der Sicherheit (wieder-)herzustellen, sondern etwa auch in der Rechtsberatung, bei Arztbesuchen oder bei Zeug:innenaussagen. Für die Mitarbeiter:innen in den Auslandsprojekten und in der Geschäftsstelle in Köln ist es ebenso wichtig, erneute oder indirekte Traumatisierungen zu verhindern - durch den täglichen Umgang mit Trauma und Gewalt können starke Belastungen entstehen, die es rechtzeitig wahrzunehmen gilt.
Wir haben erkannt: Es ist wichtig, achtsam mit sich und anderen umzugehen und Achtsamkeit auf allen Ebenen der Organisation umzusetzen, beispielsweise auch in der Projektplanung und -steuerung. Dies schafft die Basis für eine langfristig gelingende Zusammenarbeit. Unsere traumasensible Grundhaltung berücksichtigt letztlich auch, dass Trauma-Dynamiken in Familien, Arbeitszusammenhänge und in die Gesellschaft hineinwirken.
Entstehung des STA
Der STA – stress- und traumasensibler Ansatz® wurde in enger Zusammenarbeit und auf der Grundlage praktischer Erfahrungen mit Partnerorganisationen von medica mondiale aus dem Kosovo, Bosnien und Herzegowina, Afghanistan und Liberia entwickelt. Er wird in Fortbildungen weitervermittelt und auf die jeweiligen Arbeitskontexte und regionalen Gegebenheiten angepasst.