Wir unterstützen Frauen und Mädchen in Kriegs- und Krisengebieten.
Suche

BeFreier und Befreite

Dokumentarfilm (1992)

Deutschland 1990-1992
Regie: Helke Sander
Länge: Teil 1: 90 Minuten, Teil 2: 102 Minuten
Produktion: BIFF, Bremer Institut Film/Fernsehen in Koproduktion mit Helke Sander Filmproduktion, Journal Film Klaus Volkenborn und dem WDR
Kinostart: 08. Oktober 1992
 

Inhalt: Der zweiteilige Dokumentarfilm behandelt ein bis zu seiner Veröffentlichung lange totgeschwiegenes Thema: die Vergewaltigungen unzähliger Frauen nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Alliierten. Erst mit diesem Film – der erste überhaupt zum Thema sexualisierte Kriegsgewalt in Deutschland – kam das Gespräch in Gang. Filmemacherin und Autorin Helke Sander versucht darin, die Frage zu klären, wie viele Frauen in Berlin 1945 von den Vergewaltigungen betroffen waren. Sie befragt damals vergewaltigte Frauen und geht auf die vielfachen Folgen ein, seien sie nun persönlicher, psychologischer, politischer oder medizinischer Natur. Überdies befragt sie ehemalige Rotarmisten nach ihrem Wissen über die sexualisierte Gewalt und es kommen Kinder aus diesen Vergewaltigungen zu Wort.

Filmkritiken

„Trotz einiger Schwächen in der Kommentierung eine außergewöhnliche Analyse, die in einer assoziativen Montage aus Archivmaterial, Inszenierungen und Gesprächen dem schwierigen Thema sowie den historischen Fakten durchaus gerecht wird und zur Diskussion über die sexuelle Verfügungsgewalt des Mannes über die Frau herausfordert.“

www.filmdienst.de

„,BeFreier und Befreite‘ tritt an gegen Tabus und Propaganda und arbeitet selbst mit propagandistischen Mitteln. [...] Sanders Art zu fragen und die Inszenierung der Gespräche nehmen die Antworten vorweg. Die Frau ist Opfer, aber Mann ist Mann.“

taz: „Mann ist Mann“ von Christiane Peitz, am 08. Oktober 1992

„Nicht zuletzt ist der Film auch ein Denkmal für viele Frauen, die wahrscheinlich inzwischen verstorben sind. [...] Hier konnten sie sich endlich einmal aussprechen, ihr Zeugnis und Urteil, ihre Kompetenz waren gefragt, wurden aufgezeichnet und aufbewahrt und gehen nicht verloren. Weil eine andere Frau, die Regisseurin und Feministin Helke Sander, sich darum kümmerte.“

Laut & Luise“ am 20. März 2017

„Sanders Filme brachten Diskussionen ins Rollen, nie angenehme, aber wesentliche. Der Zweiteiler „Befreier und Befreite“ (1991/92), eine ausführliche Recherche über die Vergewaltigungen im Frühjahr 1945 in Berlin, ist einer der eindrucksvollsten Exempel dafür.“

taz: „Der subjektive Faktor“ von Carolin Weidner, am 02. Februar 2017