Frauen in Afghanistan: Solidarität für Mut und Motivation
„Wir afghanischen Frauen wollen unsere Freiheit zurück.“
„In einem Land wie Afghanistan eine Frau zu sein, ist wie eine Gefangene zu sein. In diesem Land zu leben ist schlimmer als der Tod. Danke, dass ihr uns zuhört.“
Die Verzweiflung der Frauen ist fast körperlich spürbar. Die Nachrichten der afghanischen Frauen und Mädchen, die wir als Reaktion auf unsere Solidaritätsaktion bekommen, sind voller Dankbarkeit, aber genauso ist eine tiefe Traurigkeit zu lesen. Seit zwei Jahren können sie viele ihrer Rechte nicht mehr ausüben: nicht mehr arbeiten, keine weiterführende Schule oder Universität besuchen, nicht ohne männliche Begleitung auf die Straße.
„Meine Tochter geht in die erste Klasse. Ich wünschte, sie könnte die Schule beenden und Ärztin werden, so wie sie es sich wünscht.“
Seit die Taliban die Macht in Afghanistan vor zwei Jahren übernommen haben, hat sich die Situation der Frauen und Mädchen vor Ort dramatisch verschlechtert. Immer mehr Verbote lassen Frauen und Mädchen aus dem Alltagsbild verschwinden.
Solidarität aus Deutschland
Hunderte Menschen haben zu diesem Jahrestag ihre Solidarität gezeigt, Postkarten und E-Mails mit aufmunternden und anerkennenden Worten an die afghanischen Frauen und Mädchen gerichtet. Für einige Frauen sind diese Nachrichten ein wichtiges Zeichen, dass sie gesehen werden.
„Diese Worte geben uns Mut und Motivation. Danke aus tiefstem Herzen.“
„Für mich sind die Solidaritätsnachrichten in dieser Zeit sehr wichtig, weil meine Erfahrungen aus Afghanistan sehr schlimm sind. Wir brauchen eine Umarmung, unendliche Unterstützung und Freundlichkeit aus der ganzen Welt.“
„Die Solidaritätsnachrichten machen mich stark. Als ich die Nachrichten gelesen habe, habe ich gespürt, dass ich nicht alleine bin und dass sehr viele Leute an mich denken.“
Für Saina Hamidi und Basira Akbarzada, unsere ehemaligen Kolleg:innen von Medica Afghanistan, bedeuten die Nachrichten Unterstützung und Hoffnung. Denn klar ist: Auch wenn Solidarität auf den ersten Blick keine direkte Änderung hervorruft – sie ist wichtig.
„Wir unterstützen Frauenrechtsorganisationen in Afghanistan, wir erheben politische Forderungen gegenüber der Bundesregierung, wir lenken medial die Aufmerksamkeit auf das Land, haben viele Kolleg:innen bei der Ausreise aus Afghanistan unterstützt und begleiten sie in Deutschland beim Ankommen – wir wollen, dass die afghanischen Frauen gehört werden und ermöglichen ihnen eine Reichweite über Ländergrenzen hinweg. Das alles ist Teil von Solidarität.“
Oder wie es in den Antworten heißt:
„Vielen Dank an alle, für das Mitgefühl und die Botschaften der Solidarität. Danke, dass ihr unermüdlich in der Hoffnung kämpft, dass keine Frau in irgendeinem Winkel der Welt unter keinen Umständen ihrer Rechte und Freiheiten beraubt wird.“
„Wir werden weiter für unsere Rechte kämpfen und wir werden niemals aufgeben und niemals die Hoffnung verlieren. Ich werde mutig gegen Unterdrückung und Gewalt aufstehen. Und ich hoffe, dass ihr uns unterstützt bis wir aus diesem Gefängnis herauskönnen.“