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24. August 2022 - Meldung

Evaluation Norduganda: Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben ohne Gewalt

In Norduganda unterstützten die Foundation for Affected Women in Conflict (FOWAC) und medica mondiale mit einem ganzheitlichen Ansatz Frauen, die sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt überlebt haben.

Zwei Frauen fahren auf einem Motorrad und lächeln dabei

In Norduganda ging vor knapp 20 Jahren ein erbitterter Kampf zwischen der Rebellengruppe der Lord’s Resistance Army und der ugandischen Armee zu Ende. Die Brutalität dieses Krieges hat bis heute Auswirkungen in der sogenannten Acholi Region. Die Lord’s Resistance Army baute ihrer Streitkräfte aus entführten Kindern auf: Jungen wurden zu Kindersoldaten gemacht, während Mädchen systematisch vergewaltigt und sexuell versklavt wurden. Trotz Wiederaufbauhilfen gibt es hinsichtlich Gesundheitsversorgung, Bildung und Infrastruktur immer noch viel aufzuholen. In den Distrikten Lamwo und Omiya Anyima, in denen das von FOWAC und medica mondiale getragene Projekt stattfand, leiden immer noch viele Menschen an akuter Unterernährung und es werden überdurchschnittlich viele Fälle von Gewalt gegen Frauen und Mädchen verzeichnet.

Ganzheitliche Unterstützung für Überlebende sexualisierter Gewalt

Mit der Unterstützung von medica mondiale setzte sich FOWAC für Frauen und Mädchen ein, die sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt überlebt haben, Hoffnung zu schöpfen und sich eine neue Zukunft aufzubauen. Durch gemeinsame Spargruppen wurden sie wirtschaftlich gestärkt und konnten sich eine eigene Existenz aufbauen. Im Rahmen psychosozialer Beratung konnten sie Wege finden, mit ihren Gewalterfahrungen umzugehen. Und vor allem in Selbsthilfegruppen fanden sie einen Ort, wo sie ihre Gefühle und Sorgen mit anderen teilen konnten. Auch für die gesundheitliche Versorgung von Mädchen und Frauen stellte das Projekt Gelder zur Verfügung. All dies fand in enger Abstimmung mit Angehörigen und wichtigen Vertreter:innen der Gemeinden statt.

Projekt sehr wirkungsvoll: Frauen und Mädchen wirtschaftlich, gesundheitlich und in ihrem Selbstvertrauen gestärkt

Trotz der Covid-Pandemie konnten die Evaluator:innen eine Auswahl an Projektmitarbeiter:innen, Frauen, die am Projekt beteiligt waren und wichtige Vertreter:innen aus den Gemeinden sprechen. Die Frauen und Mädchen berichteten von gewachsenem Selbstvertrauen, wirtschaftlicher Sicherheit und verbesserter physischer und psychischer Gesundheit. Einige Frauen und Mädchen berichteten, dass die neue Eigenständigkeit und die emotionale Unterstützung zu einem besseren Verhältnis zu ihrem Partner und zu mehr Akzeptanz in der Gemeinde geführt habe. Die Evaluator:innen bewerteten das Projekt als sehr wirkungsvoll. Gleichzeitig zeigten sie auf, wo es Herausforderungen im Management und in der Administration gab. Hierzu wurden Empfehlungen an die Organisation formuliert, wie diese zukünftig Kompetenzen stärken und nachbessern könnte.