Studie „We are still alive” über Langzeitfolgen von Kriegsvergewaltigungen & zu Bewältigungsstrategien von Überlebenden in Bosnien, Kurzfassung
Hintergrund
Im Jahr 2014 führten Medica Zenica und medica mondiale in enger Kooperation eine Studie zu Langzeitfolgen von Kriegsvergewaltigungen und Bewältigungsstrategien von Überlebenden durch. Beteiligt waren 51 Überlebenden von Vergewaltigung und sexualisierter Gewalt im Krieg aus Bosnien und Herzegowina, die die Unterstützungsangebote von Medica Zenica während des Kriegs und nach dem Krieg in Anspruch genommen hatten. Dies ist die Kurzfassung der englischen Studie, der vollständige englische Titel lautet: "We are still alive. We have been harmed but we are brave and strong." (November 2014).
Zur Studie
Die beiden Organisationen formulierten in der Vorbereitungsphase die folgenden vier Hauptforschungsfragen:
- Welchen Einfluss haben Vergewaltigung und sexualisierte Gewalt im Krieg auf das Leben der Überlebenden, auf ihr psychisches Wohlbefinden, ihre Gesundheit, ihre Beziehungen und auf Familiensysteme?
- Wie geht die bosnische Gesellschaft mit Überlebenden von Vergewaltigung und sexualisierter Gewalt im Krieg heute um? Inwieweit sind Überlebende Teil der Gesellschaft, wenn man ihre rechtliche, soziale, gesundheitliche und psychosoziale Situation betrachtet?
- Was hat den Überlebenden die Kraft gegeben, ihr Leben nach den Kriegsvergewaltigungen weiterzuführen? Was sind ihre Bewältigungsmechanismen, und wie haben sich diese in den zwei Jahrzehnten nach ihren traumatisierenden Erfahrungen entwickelt?
- Welche Bedeutung hat Medica Zenicas Arbeit für die Bewältigungsprozesse der Überlebenden? Was war dabei am wichtigsten für die Frauen, und welche Hilfsangebote haben sie am meisten unterstützt?
Forscherinnen: Sabiha Husić, M.Sc., Irma Šiljak, Emina Osmanović, Ferida Đekić, Lejla Heremić
Consultants: Dr. Simone Lindorfer, Dr. Elvira Duraković-Belko, Andreja Dugandžić, Nejra Čengić
Referenzgruppe/Redaktionsteam: Sabiha Husić?, M. Sc., Dr. Elvira Duraković-Belko, Irma Šiljak, Dr. Monika Hauser, Dr. Simone Lindorfer, Kirsten Wienberg, Karin Griese
Das zusammenfassende Video der Studie sowie die englische Orignialversion ist ebenfalls in der Mediathek.