Suche

Ererbte Wunden heilen – Therapie der transgenerationalen Traumatisierung.

Inhaltsangabe des Verlags: Können traumatische Erlebnisse der Eltern oder Großeltern auf die folgenden Generationen weiterwirken? Was dem Erfahrungswissen vieler Menschen entspricht, belegen nun auch aktuelle Forschungen zur Stressverarbeitung und Epigenetik zweifelsfrei. Die Autorin, Ärztin und Traumatherapeutin, beschäftigt sich seit zehn Jahren wissenschaftlich und therapeutisch mit der Frage, wie seelische Wunden vererbt werden und, vor allem, wie diese Wunden heilbar sind. Mit ihrem Buch liegt nun der erste systematische Behandlungsansatz der Therapie transgenerationaler Traumata vor.

Das Buch ist 2017 erschienen im Klett-Cotta Verlag und für 23,00 Euro erhältlich. 160 Seiten / ISBN: 978-3-608-89203-1

Leseprobe

Als Kriegskinder werden diejenigen bezeichnet, die während des Zweiten Weltkrieges Kinder waren, ihre Kinder wiederum als Kriegsenkel. Kriegsenkel sind oft von außergewöhnlicher Loyalität gegenüber Mutter und Vater geprägt, deren Bedürftigkeit die eigenen Bedürfnisse überdeckte. Von klein auf hatten sie die Bedürftigkeit der Erwachsenen gespürt und versucht, es ihnen »leicht« zu machen und sie zu trösten (Ermann, 2009). Während wissenschaftliche Studien zu Kriegsenkeln noch weitgehend fehlen, finden wir eine breitere Datenlage bei Nachfahren von Vietnam-Veteranen und insbesondere bei Kindern und Enkeln Holocaust-Überlebender. Die dort erhobenen Befunde decken sich weitgehend mit denen bei Kriegsenkeln. Selbstverständlich können nicht nur Traumata übertragen werden, die große Bevölkerungsgruppen betreffen, sondern auch individuelle Erfahrungen von Gewalt oder schwerer Vernachlässigung (Drexler, 2013).

Empfehlenswert

Katharina Drexler stellt in ihrem Buch, basierend auf jahrelanger wissenschaftlicher und therapeutischer Auseinandersetzung, einen systematischen psychotherapeutischen Behandlungsansatz für transgenerationale Traumatisierung vor. Einzelne Behandlungsschritte werden anhand von Falldarstellungen erläutert. Katharina Drexler richtet sich mit dem Buch sowohl an Psycho- und Traumatherapeut:innen als auch an betroffene Personen.

medica mondiale, Mai 2019

Über das Buch

„Die Autorin beschreibt eindrucksvoll anhand detaillierter Falldarstellungen, wie transgenerationale Traumatisierungen [...] durch Psychotherapie gelindert oder geheilt werden können. [...] Durch die sehr gut verständliche und nachvollziehbare Darstellung ist dieses Buch nicht nur für Therapeuten, sondern auch für Interessierte aus anderen sozialen Berufen und nicht zuletzt für Betroffene geeignet.“

Susanne Binschus-Schwonberg, Zeitschrift für das Fürsorgewesen, Januar 2019