Trauma und Kinder: Neues Projekt bei medica mondiale
Die Sonne scheint vorsichtig durch die Bäume und taucht die Wiese im burundischen Bujumbura in ein frühes freundliches Licht. Der perfekte Ort, um mit Yoga-Übungen den Tag zu begrüßen. Heute stehen neue Aufgaben bevor, denen sich die Frauen der kongolesischen Organisation PAIF widmen wollen. Gemeinsam mit Trauma-Expertinnen aus der Region und Referent:innen von medica mondiale nehmen sie an einem Training zu einem Projekt teil, das gezielt Kinder in den Fokus nimmt.
Bedarf auf lokaler Ebene ist riesig
In den vergangenen Jahren haben immer mehr Partnerorganisationen an medica mondiale zurückgemeldet, dass es vor Ort einen immensen Bedarf gibt, junge Menschen besser zu unterstützen. Nun entwickelt medica mondiale neue Konzepte zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die zum Beispiel (Kriegs-)Gewalt an ihren Eltern ansehen mussten, die selbst aus Vergewaltigungen geboren wurden, die Gewalt durch traumatisierte Eltern in der Familie erleben oder die als Straßenkinder ständig der Gefahr von Gewalt ausgesetzt sind.
„In Burundi haben wir den konkreten Bedarf und Fallbeispiele unserer Partnerorganisation erhoben und analysiert. Dann gab es praktische Übungen, etwa wie Berater:innen mit Kindern zusammen Gefühle erkennen, benennen und versorgen können. Zudem gab es Tipps zum Selbstschutz und zur Selbstfürsorge, um Sekundärtraumatisierungen zu vermeiden.“
Langfristig soll ein Netz von Fachkräften ausgebildet werden, die in Krisengebieten Kinder und Jugendliche adäquat und professionell unterstützen. Das mehrjährige Projekt wird unterstützt von der Dr. Renate Dill-Stiftung.