MEMPROW in Uganda: Mit voller Kraft für Mädchen und junge Mütter
In Uganda hat fast jede Frau über 15 Jahre bereits körperliche oder sexualisierte Gewalt erlebt. Auch bei den unter 15-Jährigen sind die Fallzahlen erschreckend: 6 von 10 haben sexualisierte Gewalt erfahren. Die meisten Betroffenen schweigen über die Ereignisse, zu groß ist die Angst vor dem Stigma.
Für Frauen und junge Mädchen, die durch eine Vergewaltigung schwanger werden, gibt es diese Option nicht. Viele Mädchen werden nach der Vergewaltigung zwangsverheiratet. Oder die Familie verstößt Mutter und Kind. In beiden Fällen verlieren die jungen Frauen den Zugang zu Schule und Bildung – und somit jede Chance auf ein selbstbestimmtes Leben.
MEMPROW (Mentoring und Empowerment Programm für junge Frauen) reicht den Betroffenen helfend die Hand. Und nicht nur das: Die Organisation verändert auch die diskriminierenden Strukturen, die ein solches Ausmaß an Benachteiligung und Gewalt gegen Frauen erst möglich machen.
Erste (psychosoziale) Hilfe und Empowerment
Minderjährige Mütter und von Gewalt betroffene Mädchen leiden meist unter Traumata und benötigen schnelle, direkte Hilfe. Deshalb sind psychosoziale Begleitung und Stärkung durch erfahrene Berater:innen ein Haupttätigkeitsfeld von MEMPROW. Darüber hinaus ermutigen sie die jungen Mütter, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, etwa indem sie ihre Schulbildung fortsetzen oder ein Kleinunternehmen gründen. In Trainings erlernen sie ökonomisches Basiswissen und die Entwicklung konkreter Geschäftspläne.
Aufklären und Gewalt vorbeugen
In sogenannten „Girls Clubs“ bietet MEMPROW jungen Mädchen sichere Räume und vermittelt Wissen über den eigenen Körper, Familienplanung und die Rechte von Frauen Abhängigkeitsverhältnisse und Teenagerschwangerschaften können so verhindert werden.
„Teenagerschwangerschaften und frühe Verheiratungen sind nicht selten eine Folge von Perspektivlosigkeit. MEMPROW bietet jungen Müttern einen Ausweg aus der Spirale von Armut und Gewalt und zeigt ihnen neue Perspektiven.“
Versöhnung mit dem Umfeld und gesellschaftliches Umdenken
In Uganda werden die Überlebenden von sexualisierter Gewalt oft von ihren Verwandten verstoßen. MEMPROW organisiert deshalb Familienversöhnungstreffen, die dazu beitragen, über die Ursachen für geschlechtsspezifische Gewalt aufzuklären.
Hinzu kommen Sensibilisierungs- und Präventionskampagnen auf nationaler Ebene und in den Gemeinden. Ein Beispiel: Bei Trainings lernen lokale Chiefs mit hoher gesellschaftlicher Stellung, die bestehenden Männer und Frauenrollen kritisch zu hinterfragen – mit Erfolg.