Trauma und Schmerz nach den schrecklichsten Gräueltaten überwinden: Das ist die Aufgabe, der sich unser Team seit 30 Jahren verschrieben hat. In dieser Zeit haben wir mit unseren Partner:innen und überlebenden Frauen von sexualisierter Kriegsgewalt ein feministisches Netzwerk aufgebaut, in dem wir uns gemeinsam für Frauenrechte und gegen Gewalt einsetzen. Zusammen haben wir Enormes bewegt. Und: Wir bleiben dran.
Denn bis heute stellen patriarchale Strukturen und Akteur:innen die Frauenrechte in Frage und verhindern eine geschlechtergerechte Welt. Obwohl Frauen schon immer sexualisierte Gewalt in Kriegen erlebt haben, wurden diese Verbrechen bis in die 1990er Jahre hinein als bedauerliches Nebenprodukt des Krieges betrachtet und die Bedarfe und Stimmen der Überlebenden ignoriert. Diese Wahrnehmung änderte sich langsam während des Bosnienkrieges, der vor 30 Jahren der Auslöser für die Gründung von medica mondiale war.
Wir verfolgen von Anfang an die Idee, überlebende Frauen mit direkten Hilfen zu unterstützen und gleichzeitig langfristig die sexistischen Gesellschaftsstrukturen zu verändern, die wir als Ursachen für diese Gewalt betrachten. Denn: Wie medica mondiale-Gründerin Monika Hauser es ausdrückt: „Sexualisierte Gewalt ist ein Instrument patriarchaler Macht und Teil der Kriegsführung.“ Seit 30 Jahren fordert medica mondiale von Regierungen und internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen, dass sie Überlebende von Kriegsvergewaltigungen medizinisch und psychosozial, rechtlich und politisch unterstützen. In diesem Newsletter lesen Sie, wie sich unsere Arbeit in 30 Jahren entwickelt hat, welche Ziele wir verfolgt haben und vor welchen Herausforderungen wir standen und stehen. Was uns in den nächsten Jahren erwartet, können wir nur erahnen.
Klar ist: Der Schutz von Frauenrechten ist auch 2023 fragil. Besonders deutlich wird das in aktuellen Kriegs- und Krisengebieten, etwa der Ukraine, der Demokratischen Republik Kongo oder Afghanistan, wo geschlechtsspezifische Gewalt grausamer Alltag ist. Aber auch zunehmende nationalistische und anti-feministische Bewegungen in Europa und weltweit geben uns Grund zur Sorge. Deshalb gilt für uns heute mehr denn je, bereits Erreichtes zu verteidigen, Frauenrechte zu stärken und die Gewaltursachen zu bekämpfen. Wir kämpfen für nichts weniger als ein Leben in Würde und Gerechtigkeit, ein Leben ohne Gewalt für uns alle!
Wir haben noch viel zu tun. Deshalb machen wir weiter – mit Ihrer Unterstützung.
Ihr Team von medica mondiale