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17. Februar 2025 - Meldung

medica mondiale trauert um den Menschenrechtsanwalt Gerhart Baum

Am Samstag, den 15.02.2025, verstarb der Politiker und Rechtsanwalt Gerhart Baum im Alter von 92 Jahren. Er hat sich zeit seines Lebens für Menschenrechte und Demokratie eingesetzt. Als vertrauensvoller Unterstützer von medica mondiale förderte er insbesondere unsere Frauenrechtsarbeit in Afghanistan.

Gerhart Baum und Renate Baum

Rechtsanwalt, Politiker und Autor - Gerhart Baum hatte viele Rollen, war aber vor allem eins: Menschenrechtler. Er war wichtiger Fürsprecher für Menschenrechte, zog immer wieder gegen ihre Einschränkungen vor Gericht und warnte unermüdlich vor den Gefahren des Rechtsextremismus.    

Zudem hat er immer wieder Solidarität mit Menschenrechtsaktivist:innen gezeigt – weltweit und in Deutschland, so unter anderem durch die Gründung der Gerhart und Renate Baum-Stiftung. Diese vergibt seit 2016 ihren mit 10.000 Euro dotierten Menschenrechtspreis an engagierte Einzelpersonen und Organisationen.  

Gerhart Baum und seine Frau Renate pflegen seit Jahren eine enge Verbindung zu medica mondiale. Sie schätzen unsere Arbeit und die unserer Partner:innen und unterstützen dabei insbesondere den Einsatz für Frauenrechte in Afghanistan. 

Besonders sichtbar wurde dies bei der Verleihung des Menschenrechtspreises 2024 der Gerhart und Renate Baum-Stiftung an die afghanischen Aktivist:innen von Hami - Women Empowerment Organization, die wir bei der Evakuierung nach Deutschland unterstützt haben. Gerhart Baum und seine Frau Renate haben erkannt, wie wertvoll die Arbeit der Aktivist:innen in Afghanistan war. Umso mehr wussten sie es zu schätzen, mit welcher Energie und welchem Mut die Frauen in Deutschland den Verein aufgebaut haben – entgegen vieler Widerstände. 

Eine Frau mit grauem Blazer steht auf einer Dachterrasse mit Kölner Dom im Hintergrund. Es ist Monika Hauser, Vorstandsvorsitzende bei medica mondiale.

Gerhart Baum hat immer Haltung gezeigt und Solidarität gelebt. Immer wieder zog er gegen Einschränkungen der Menschenrechte vor Gericht und empörte sich - zuletzt insbesondere über menschenfeindliche Diskurse und Vorstöße gegen das Asylrecht. Er verstand, wieviel Kraft es unsere afghanischen Kolleginnen gekostet hat, sich nach der Flucht eine neue Lebensperspektive aufzubauen. Wir sind dankbar für seine Unterstützung unserer Frauenrechtsarbeit in Afghanistan. Seine Stimme wird fehlen. Unsere Gedanken sind bei ihm und seiner Familie.

Monika Hauser, Vorständin medica mondiale