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22. November 2024 - Pressemeldung

Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen: medica mondiale fordert Schutz und Unterstützung der sexuellen und reproduktiven Rechte weltweit

Zum internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November fordert medica mondiale die Bundesregierung dazu auf, sich für den Schutz und die umfassende Ausübung reproduktiver Rechte einzusetzen.

Demoschild Reproductive Rights are Human Rights

Köln, 22. November 2024Sexualisierte Gewalt und die Unterdrückung von Frauen sind weltweit allgegenwärtig und eskalieren in Kriegen und Konflikten. Dies bedeutet oft auch massive Angriffe auf die sexuellen und reproduktiven Rechte und die Gesundheit von Frauen. Zum internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November, fordert medica mondiale die Bundesregierung dazu auf, sich für den Schutz dieser Rechte einzusetzen und dafür, dass diese Rechte umfassend ausgeübt werden können. 

„Sexuelle und reproduktive Rechte sind Menschenrechte. Jeder Mensch muss frei und selbstbestimmt über den eigenen Körper, die eigene Sexualität und eine mögliche Elternschaft entscheiden können. Auch für Überlebende sexualisierter Kriegsgewalt ist es nach einer traumatisierenden Erfahrung wichtig, Unterstützung zu erfahren und diese Rechte umfänglich ausüben zu können.“ 

Sara Fremberg, Leiterin Politik und Kommunikation von medica mondiale  

Sexuelle und reproduktive Rechte werden in Frage gestellt, missachtet und eingeschränkt. Frauen werden nur unzureichend medizinisch und psychosozial versorgt, haben nur eingeschränkten Zugang zu Verhütungsmitteln oder sexueller Aufklärung und Gesetze stellen Schwangerschaftsabbrüche unter Strafe oder verbieten sie. 

„In Kriegs- und Krisensituationen bricht häufig die Gesundheitsversorgung zusammen, und es gibt keine sicheren Anlaufstellen oder Unterstützungsangebote. Hinzu kommt, dass die bestehenden frauenfeindlichen Strukturen in Gesellschaft und Institutionen verhindern, dass Überlebende von Kriegsvergewaltigungen einen sicheren Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen können oder umfassend zu Notfallverhütung oder HIV-Prävention beraten und behandelt werden. Ihre Rechte werden missachtet und ihre Gesundheit bedroht“, so Fremberg. 

Seit mehr als 30 Jahren setzt sich medica mondiale für Überlebende sexualisierter Gewalt ein und gegen Strukturen, die Frauen diskriminieren und verletzen.  

„Wir fordern eine umfassende traumasensible Unterstützung für Überlebende sexualisierter Kriegsgewalt, einschließlich des Zugangs zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen“, erklärt Fremberg. „Gleichzeitig müssen weltweit diskriminierende Strukturen und Gesetze abgebaut werden, welche die Selbstbestimmung von Frauen einschränken – auch in Deutschland. medica mondiale fordert die Streichung des Paragrafen 218 und eine Neuregelung von Schwangerschaftsabbrüchen außerhalb des Strafrechts. Sexuelle und reproduktive Rechte müssen überall und umfassend gewährleistet sein. Die Bundesregierung muss sich im Rahmen ihrer Außen- und Entwicklungspolitik und in ihrer Innenpolitik dafür einsetzen, dass die sexuellen und reproduktiven Rechte geschützt und gewährleistet sind – weltweit und in Deutschland“, so Fremberg. 

 

Über medica mondiale:

medica mondiale ist eine feministische Frauenrechtsorganisation. Seit über 30 Jahren setzen wir uns gegen sexualisierte Kriegsgewalt ein und gegen Machtverhältnisse, die Frauen unterdrücken. Gemeinsam mit Partnerorganisationen in Afghanistan, Bosnien und Herzegowina, Liberia, der Demokratischen Republik Kongo und anderen Ländern unterstützen wir Überlebende sexualisierter Gewalt, stellen uns gegen diskriminierende Machtverhältnisse und stärken Frauenrechtsaktivist:innen. Für eine gerechtere Welt. Für alle.