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16. September 2022 - Meldung

Internationale Konferenz: Auftakt für eine feministische Außenpolitik

Am 12. September lud Außenministerin Baerbock zu einer internationalen Konferenz zum Thema feministische Außenpolitik ins Auswärtige Amt ein. Rund 700 Gäste aus der ganzen Welt folgten der Einladung und debattierten darüber, wie eine feministische Außenpolitik gestaltet werden kann. medica mondiale nahm mit einem fachlichen Input an der Konferenz teil und zieht nun Bilanz.

Eine Frau mit einem pinken Tuch um die Schultern steht vor dem Deutschen Bundestag.

Erstmalig Bekenntnis zu einer feministischen Außenpolitik

Zum ersten Mal überhaupt bekennt sich eine deutsche Außenministerin zu einer feministischen Außenpolitik. In ihrer Rede betonte Außenministerin Baerbock die besondere Bedeutung von Frauenrechten für die Demokratie:

„Frauenrechte sind ein Gradmesser für den freiheitlich-demokratischen Zustand unserer Gesellschaften”

Außenministerin Annalena Baerbock

Eine feministische Außenpolitik sei „eine Politik, die die Ungleichheiten unserer Welt im 21. Jahrhundert schlicht und ergreifend erkennt und endlich angeht“. Hierfür müssten Frauen gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen und politischen Leben haben, ihre Rechte umgesetzt und die notwendigen Ressourcen zur Gestaltung einer solchen Politik bereitgestellt werden. medica mondiale begrüßt dieses Bekenntnis ausdrücklich und fordert die zügige Umsetzung einer feministischen Außenpolitik durch die Bunderegierung.

Austausch über die Anforderungen an eine feministische Außenpolitik

Gegenwärtig arbeitet die Bundesregierung an Leitlinien für eine feministische Außenpolitik. Die Konferenz war ein erster Auftakt, um mit Expert:innen aus Zivilgesellschaft und Politik über die Anforderungen an eine feministische Außenpolitik zu diskutieren. Es wurde im fachlichen Austausch auf der Konferenz deutlich, dass eine feministische Politik über reine Frauenförderung hinausgehen muss. Vielmehr geht es darum, die ungleichen Machtverhältnisse in patriarchalen Gesellschaften zu überwinden und die Rechte und Sicherheit von Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Nur so sind Frieden und Entwicklung möglich!

Im Fokus unserer Forderungen: Bekämpfung sexualisierter (Kriegs-) Gewalt

Sara Fremberg, Leiterin des Bereichs Kommunikation und Politik, beteiligte sich für medica mondiale an der Debatte und hielt im Rahmen eines Workshops einen Vortrag zum Thema „Aufarbeitung und Prävention von sexualisierter Kriegsgewalt“:

„Überlebende müssen langfristig ganzheitliche Unterstützung erhalten, Frauenrechtsaktivist:innen geschützt und Täter:innen zur Rechenschaft gezogen werden. Die Aufarbeitung der Ursachen und Folgen von sexualisierter Gewalt ist dabei eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Es ist wichtig, dass Justiz und Politik, staatliche Institutionen und Zivilgesellschaft ebenso wie die breite Öffentlichkeit das Unrecht und das Leid der Überlebenden anerkennen und ihre Kraft würdigen. Feministische Außenpolitik kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten – etwa durch konsequenten diplomatischen Einsatz für Frauenrechte oder die Finanzierung von Projekten.”

Sara Fremberg, Leiterin des Bereichs Kommunikation und Politik bei medica mondiale

medica mondiale wird die Umsetzung einer deutschen feministischen Außenpolitik eng begleiten und hierzu weiterhin Stellung nehmen.