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31. Januar 2025 - Meldung

Gewalt eskaliert in Goma: Frauen und Mädchen in akuter Gefahr

Die Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) eskaliert: Frauen und Mädchen sind in akuter Gefahr. medica mondiale steht in engem Austausch mit Partnerorganisationen vor Ort, um Unterstützung zu leisten. Jetzt braucht es dringend internationale Aufmerksamkeit und konkrete Maßnahmen. Erfahren Sie mehr über die aktuelle Lage und unsere Forderungen.

Flucht aus der DR Kongo

Die Sicherheitslage in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) hat sich dramatisch zugespitzt. Besonders betroffen ist die Provinzhauptstadt Goma, die am Sonntag von der Rebellengruppe M23 eingenommen wurde. Die anhaltenden Kämpfe haben massive Folgen für die Zivilbevölkerung: Es gibt Berichte über Schießereien, Plünderungen und sexualisierte Gewalt. Das ohnehin fragile Gesundheitssystem ist überlastet, Strom- und Wasserversorgung sind instabil. Viele Menschen, die bereits zuvor vor Konflikten geflohen waren, befinden sich nun erneut auf der Flucht – darunter zahlreiche Frauen und Mädchen, die einem erhöhten Risiko sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind. 

Frauen und Mädchen besonders betroffen 

medica mondiale arbeitet seit vielen Jahren mit Partnerorganisationen in der DR Kongo zusammen und weiß aus Erfahrung: Frauen und Mädchen sind in Krisenregionen besonders gefährdet. In akuten Konfliktsituationen sowie in Phasen brüchiger Waffenstillstände sind sie häufig massiver sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt. Die Situation in Goma verdeutlicht dies auf dramatische Weise. 

Unsere langjährige Partnerorganisation PAIF (Promotion et Appuis aux Initiatives Féminines) setzt sich unermüdlich für Frauenrechte und Überlebende sexualisierter Gewalt ein. Derzeit können sich die Mitarbeiter:innen von PAIF und anderen Organisationen in Goma jedoch kaum bewegen – die Sicherheitslage ist hochgefährlich, Fluchtwege sind blockiert und der Flughafen wird von der M23 kontrolliert. Viele Frauen und Mädchen versuchen, sich in Sicherheit zu bringen, doch sichere Fluchtrouten sind derzeit nicht absehbar. 

Dringender Handlungsbedarf: Unterstützung für Frauen und Mädchen 

medica mondiale steht in engem Austausch mit PAIF und weiteren Partner:innen in der Region, um psychosoziale Unterstützung zu leisten und auf akute Bedarfe zu reagieren. Gemeinsam bereiten wir verschiedene Maßnahmen vor, darunter: 

  • Evakuierung gefährdeter Mitarbeiter:innen und ihrer Familien aus der Konfliktzone in sichere Gebiete. 

  • Medizinische und psychosoziale Unterstützung für betroffene Frauen und Kinder, sobald sichere Versorgungsmöglichkeiten geschaffen werden können. 

  • Absicherung von Einrichtungen unserer Partnerorganisationen, um betroffenen Frauen Schutzräume zu bieten. 

 

 

Drei Teilnehmerinnen einer Solidargruppe sitzen nebeneinander und blicken in die Kamera.
Unser Nothilfefonds
Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie uns eine schnelle, flexible und unbürokratische Unterstützung für unsere Partner:innen vor Ort.

Internationale Gemeinschaft muss handeln 

medica mondiale verurteilt die anhaltende Gewalt und das Ausmaß sexualisierter Kriegsgewalt aufs Schärfste. Die erneute Eskalation in Goma zeigt einmal mehr, dass die internationale Gemeinschaft dringend handeln muss, um Überlebenden Zugang zu Unterstützung zu ermöglichen. 

Wir fordern: 

  • Eine sofortige Waffenruhe 
  • Schutzmaßnahmen für Zivilist:innen, insbesondere für Frauen und Mädchen 
  • Sicheren Zugang zu humanitärer Hilfe – einschließlich medizinischer und psychosozialer Unterstützung für Überlebende sexualisierter Gewalt 
  • Konsequente Strafverfolgung der Verantwortlichen für Völkerrechtsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen 
  • Schnelle und unbürokratische Unterstützung für Frauenrechtsaktivist:innen in Ost-Kongo, Uganda, Ruanda und Burundi 
  • Die Umsetzung der UN-Agenda „Frauen, Frieden und Sicherheit“, insbesondere die Beteiligung von Frauen in Friedensverhandlungen und Schutzmaßnahmen 

medica mondiale steht solidarisch an der Seite der Frauen und Mädchen in der DR Kongo. Gemeinsam mit PAIF und weiteren Partner:innen setzen wir uns weiterhin für den Schutz und die Unterstützung von Überlebenden ein – und fordern politische Lösungen, die langfristig Frieden und Sicherheit für Frauen und Mädchen gewährleisten.